Beim 51. Bundeswettbewerb auf der Olympia-Regattastrecke in München-Oberschleißheim bewies der Weilburger C-Juniorinnen-Doppelzweier seine Klasse und erkämpfte auf beiden Strecken die Goldmedaillen im Jahrgang 2006 / 2007.
1078 Aktive in 452 Booten bildeten die größte Nachwuchsveranstaltung des Deutschen Ruderverbandes, bei der am ersten Tag die Langstrecke gerudert wurde, dann in Länderteams ein allgemeiner sportlicher Wettbewerb auf der Regattaanlage und am Sonntag die Bundesregatta über 1.000 m stattfand.
Die Regattastrecke bot an diesem Wochenende absolut faire Ruderbedingungen, nur am Sonntag machte strömender Regen den Kindern etwas zu schaffen, aber alle waren sich einig, man betreibt ja Wassersport.
Fünf Weilburger Skuller hatten sich beim Landesentscheid in Kassel qualifiziert.
Beim Landesentscheid in Kassel gelang dies allen Booten noch mit knappen Entscheidungen, doch in den Folgewochen registrierte Trainer Hans Werner Bruchmeier eine deutliche Leistungssteigerung des engagierten Weilburger Teams.
Hochkonzentriert ging der Mädchen-Doppelzweier mit Kirina Lommel und Marie Gelbert die Strecke gegen die Uhr an und zeigte bis ins Ziel druckvolles Rudern. In 13:26 min lagen sie achtzehn Sekunden vor dem Niedersächsischen Boot aus Leer und den nächsten Zweiern aus Stralsund und Dresden.
Da die Ergebnisse erst bei der Siegerehrung am Abend auf der großen Tribüne bekannt gegeben wurden war die Spannung extrem groß, der Jubel der WRV-Crew aber umso größer, da die leichtgewichtige Mannschaft mit der Goldmedaille nicht unbedingt gerechnet hatte.
Bei der Bundesregatta über 1.000 m wurden die Mannschaften nach dem Langstreckenergebnis in Läufe mit sechs Booten eingeteilt. Hier hatte man im Weilburger Lager die Hoffnung auf eine Medaille gegen die physisch stärker erscheinenden Gegnerinnen. Im A-Finale legten Lommel / Gelbert auf der Mittelbahn am Startnachen an und erwischten auch gleich einen Superstart. Lange energische Schläge brachten kontinuierlich einen kleinen Abstand mehr zwischen die Weilburger Bootsspitze und die der Boote aus Stralsund, Leer, Dresden, Leipzig und Berlin. Bei 250 Metern waren es schon eine gute halbe Länge Vorsprung, bei Streckenhälfte lag schon etwas Wasser zwischen den Booten. Auch den Spurt der Gegnerinnen konterten Lommel / Gelbert souverän und ruderten bis zur Ziellinie in imposanter Weise zum Bundessieg
Der doppelte Bundessieg war der größte Erfolg einer Weilburger Mannschaft in dieser Altersklasse und man darf auf die weitere Entwicklung dieser beiden Athletinnen gespannt sein..
Charlotte Müller hat sich auch technisch weiterentwickelt und bot auf der Langstrecke konzentrierte Arbeit. Leider fehlten ihr nach 3.000 Metern als Achter bei 25 Starterinnen weniger als eine Sekunde zum Einzug ins A-Finale über 1.000 m am Sonntag.
Hier ruderte Müller gleich in einem Spitzentrio mit und schob ihr Boot nach den ersten Streckendrittel kontinuierlich in Front. Nach 500 Metern hatte sie bereits zwei Längen Vorsprung und konnte die Gegnerinnen kontrollieren. Mit fast sechs Sekunden Vorsprung gewann die Löhnbergerin in 4:13,6 min die Medaille für diesen Lauf. Diese Zeit hätte auch im A-Finale für den zweiten Platz gereicht und unterstreicht die starke Leistung.
Auch Kilian Freihold hatte auf der Langstrecke Pech mit dem achten Platz und einer Sekunde Rückstand auf das mögliche A-Finale des Sonntags. Da aber die Langstrecke zusätzlich in Abteilungen gewertet wurden, bekam er als Zweiter eine Silbermedaille umgehängt. Im B-Finale zeigte Freihold seine konditionellen Stärken. Er ließ sich nicht von den schnellen Starts der Gegner beeindrucken, ruderte als Fünfter über die 250 m- Marke und schob sich dann mit langen Schlägen an seinen Gegnern vorbei. Kurz nach der Streckenhälfte übernahm der Weilburger die Führung und baute diese bis ins Ziel auf zwei Bootslängen aus. Eine verdiente Medaille für diesen Lauf und Platz sieben in der Gesamtwertung waren der Lohn.
Simeon Tilmann ruderte in München als Außenseiter der 13-jährigen Leichtgewichte, war aber froh, diesen Wettbewerb mit bestreiten zu können. Als Zweiundzwanzigster der siebenundzwanzig Teilnehmer der Langstrecke startete er im D-Finale, in dem er bis zur Streckenhälfte auf Platz zwei lag. Im Endspurt musste er diesen Platz noch abgeben und wurde Dritter des Laufes.
Das hessische Team beendete in diesem Jahr die Gesamtwertung aller Wettbewerbe auf dem siebten Platz.