Nachdem ich mein letztes Jahr als A-Junior in Brandenburg an der Havel erfolgreich mit einem 4. Platz auf den Deutschen Jugendmeisterschaften beenden konnte, war die typische Frage, die Ruderern in meinem Alter nach diesem Saisonhöhepunkt kommt, bereits beantwortet. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, dass ich meine Ruderkarriere fortsetzen möchte, und zwar im Land des professionellen Universitätssports, in den USA. Durch tatkräftige Unterstützung einer Agentur, die sich auf die Vermittlung von Sportstipendien spezialisiert hat, wurde mir der Weg ins Ausland geebnet. Innerhalb von nur 4 Monaten drehte ich ein professionelles Bewerbungsvideo, legte zwei College-Aufnahmetests mit Bravour ab und führte Gespräche und Angebotsverhandlungen mit über 20 amerikanischen Universitäten, darunter auch einige der weltweit besten Hochschulen wie Harvard oder Yale. Als sich die vier Favoriten langsam herauskristallisiert hatten, wurde ich von den entsprechenden Unis auch zum Besuch eingeladen. Also lernte ich innerhalb von acht Tagen San Francisco, Seattle, Syracuse und Philadelphia kennen, alles natürlich auf Kosten der Teams, wie es sich in Amerika eben so gehört. Letztendlich habe ich entschieden, dass die Temple University im Herzen der Millionenstadt Philadelphia sowohl für meine Sportkarriere als auch für mein Medizinstudium der richtige Ort ist. Hier wird für mich und einen weiteren deutschen Kommilitonen die Saison im Januar mit einem Trainingslager in Miami, Florida beginnen. Die Zielwettkämpfe werden die Dad-Vail-Regatta als Regionalmeisterschaft der Ostküste unddie Intercollegiate Rowing Association Championship als nationale Meisterschaft sein.
Nachdem ich dann erstmal eine Zeit im Ausland gerudert haben und auch einen neuen Blickwinkel auf diesen Sport erhalten werde, plane ich am Bundesleistungszentrum in Dortmund den Sprung in die Nationalmannschaft zu schaffen und mich dort zu verwirklichen. Jetzt freue ich mich jedoch erstmal auf das Training in einem hochprofessionellen Umfeld mit 50 anderen Spitzensportlern.
Geschrieben: Maximilian Schultheis