Beach-Sprint-DM Flensburg 2022

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Gantschar und Maaß gewinnen die deutsche Beachsprintmeisterschaft in Flensburg

Die beiden Weilburger Sebastian Maaß und Stanislaw Gantschar haben bei der zweiten Auflage der Flensburger Coastalregatta überzeugt Die „Flachwasserruderer“ von der Lahn zeigten dabei, dass man mit guter Technik auch gegen die seewassergeprobten Sportler konkurrenzfähig ist . 

Coastalrudern ist eine neue Bootsklasse im Rudersport, welche ab 2028 möglicherweise olympische Disziplin werden soll. Die Coastal-Ruderboote sind wesentlich breiter und schwerer als herkömmliche Ruderboote und für den Einsatz in Wellen bestens geeignet. Die Boote haben ein offenes Heck, damit das Wasser problemlos ablaufen kann, sind aber so konzipiert, dass sie nahezu unsinkbar sind. 

Am ersten Regattatag über die 6 km – Langstrecke starteten, anders als beim herkömmlichen Rennrudern, alle sechs Zweier gemeinsam in einem fliegenden Massenstart und mussten einen Parkour mit festgelegten Bojen abrudern. Die Startlinie darf erst nach dem Startsignal überschritten werden, da man sonst mit einer Zeitstrafe belegt wird. Stanislaw Gantschar (Weilburger Ruderverein) und Sebastian Maaß (seit zwei Jahren für den Ruderklub Flensburg startend) spurteten klug los und lagen nach der ersten Wendeboje auf dem zweiten Platz hinter den U23 Europameistern im Doppelzweier. Trotz länger fehlendem Zweiertraining fanden die beiden sehr schnell in Ihren alten gemeinsamen Ruderrhythmus und konnten sich von Platz drei weiter absetzen. Das Feld blieb bis zum Ende unverändert und so belegten die Gantschar / Maaß den zweiten Platz hinter der Renngemeinschaft aus Lübeck und Ulm und vor dem Hamburger RC Bergedorf. 

Sebastian Maaß startete an beiden Tagen auch im Einer. Auf der Langstrecke konnte er sich durch einen starken Start vor der ersten Wendemarke auf Platz 1 setzten und diesen auf der Strecke ausbauen. Somit sicherte er sich den ersten Platz im Männer Einer vor zwei Booten aus dem Ruderclub Allemania Hamburg. 

Am zweiten Tag standen die Beachsprints an, über die man sich für die Weltmeisterschaft in Wales qualifizieren konnte. In diesem Format starten die Ruderer am Strand und laufen ins Wasser, um in dorst liegenden Boote zu springen. Auf der 500 Meter langen Strecke mussten drei Bojen umrundet werden, zurück am Strand musste der Bugmann aus dem Boot springen um nach einem Zielsprint auf dem Strand einen Buzzer zu drücken.

In den Vorläufen im Einer konnte sich Sebastian Maaß durch ein routiniertes Rennen gegen seine vier Gegner durchsetzen und löste somit das Finalticket. Im Finale jedoch musste er sich Doppelolympiasieger Karl Schulze und dem Vorjahressieger Maiko-Benedikt Remmers geschlagen geben. Durch eine Zeitstrafe für das falsche Umrunden einer Boje musste er seinen dritten Platz noch an die Lübecker Rudergesellschaft abgeben. Somit stand der komplette Fokus auf dem Zweier mit dem Weilburger Stanislaw Gantschar, zu dem dreizehn Zweier gemeldet waren.

Im Vorlauf ruderten Maaß / Gantschar schon im Start einen großen Vorsprung heraus, den sie mit  hoher Schlagzahl auch konsequent ausbauten. Mit einer Zeit von 2:29min waren sie aus allen Bootsklassen die Zeitschnellsten und setzten sich somit das Ziel, auch im Finale auf Platz 1 zu landen. 

Beim Start im Finale der vier Schnellsten lagen die Weilburger zwar zuerst hinter den Lokalmatadoren aus Flensburg  leicht zurück, holten den Rückstand jedoch schnell wieder auf, setzten sich bei Streckenhälften in Front und bauten ihre Führung wieder aus. Nach 2:28,0 min schlug Sebastian Maaß als Erster auf den Buzzer zum Gewinn der Goldmedaille, vor dem RK Flensburg und der Hamburger Allemannia.